
Ludwig Meidner
Künstler
1884 (Bernstadt, Schlesien)–1966 (Darmstadt)
Kind jüdischer Kaufleute in Schlesien, wuchs Meidner in einer Zeit schier unbegrenzten Sicherheitsgefühls auf. Das hinderte ihn nicht, schon vor 1914, als im deutschen Bürgertum noch niemand an Krieg dachte, mit prophetischem Blick Weltuntergangsvisionen zu malen. Damals gehörte Meidner zum Kern der Berliner Expressionisten. Die nationalsozialistische Kunstbarbarei ächtete Meidner; er erhielt Mal- und Ausstellungsverbot und wurde in der Ausstellung «Entartete Kunst» gebrandmarkt. 1939 floh er in letzter Minute nach London. Sein Leben dort verlief in drückender Armut, 1940–41 wurde er überdies als «feindlicher Ausländer» in Internierungslagern festgehalten. 1953 kam Meidner resigniert nach Deutschland zurück. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Darmstadt. Die Renaissance des Expressionismus auf dem Kunstmarkt hat er nicht mehr erlebt.
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