
Helga und Ilse Aichinger
Schriftstellerinnen
1921 (Wien), lebt in London
1921 (Wien)–2016 (Wien)
Über Emigration oder Weiterleben in einer Heimat, die über Nacht zur Hölle wurde, entschied bei den Zwillingsschwestern Aichinger das Durcheinander des Sommers 1939. Für Helga konnte die Familie, in der Nazi-Terminologie aus Juden und «Mischlingen» bestehend, am 4. Juli 1939 noch einen Kindertransport nach Großbritannien organisieren. Ehe Ilse und die anderen Verwandten nachkommen konnten, war Hitlers Krieg schon erklärt und die Grenzen versperrt. Isoliert, verborgen, immer in Angst vor der drohenden Deportation haben Ilse Aichinger und ihre Mutter überlebt, die nächsten Verwandten wurden in östlichen Vernichtungslagern ermordet.
Die Schriftstellerin Ilse Aichinger hat ein schmales, konzentriertes Werk geschrieben. Ein Satz darin sagt mehr als viele Bücher: «Man überlebt nicht alles, was man überlebt».
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