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Erwin Piscator

Erwin Piscator

Regisseur
1893 (Ulm, heute Greifenstein)–1966 (Starnberg)

In der Schützengrabenhölle des Ersten Weltkriegs verwandelte sich der Philosophiestudent aus calvinistischer Industriellenfamilie zum Pazifisten.
1920 gründete er das erste «proletarische» Theater Berlins. Auf der «Piscator-Bühne» der 1920er Jahre wurde erfunden, was heute selbstverständlich ist: Foto-Projektionen, Filmeinspielungen und Simultanbühnen. 1931 emigrierte Piscator in die Sowjetunion, dann nach Frankreich und schließlich in die USA. 1951 vertrieb ihn McCarthys Kampagne gegen «unamerikanische Aktivitäten»; abrupt kehrte er nach Deutschland zurück. In der jungen Bundesrepublik erlebte Piscators politisch engagiertes Theater eine Renaissance: Machtvoll zwang es die Deutschen zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Den öffentlichen Streit um sein Theater als «Tribunal» fand er lebensnotwendig: «Es ist unmöglich, Staub aufzuwirbeln, ohne daß einige Leute husten.»

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