
Camilla und Steffi Spira
Schauspielerinnen
1906 (Hamburg)–1997 (Berlin)
1908 (Wien)–1995 (Berlin)
Camilla Spira
Am Ende der 1920er Jahre war sie der Inbegriff des frischen «deutschen Mädchens». Bei der Uraufführung des Welterfolgs «Im Weißen Rössl» spielte sie 1931 die Hauptrolle. 1933 brach die Karriere der «Nichtarierin» jedoch abrupt ab. 1938 emigrierte sie nach Amsterdam. 1943 ins KZ gesperrt, überlebte sie nur durch ein Wunder. Seit 1947 zurück in Deutschland, wurde sie berühmt durch die Erfolgsfilme «Emil und die Detektive» (1954) und «Des Teufels General» (1954).
Steffi Spira
Das Kind einer jüdischen Schauspielerfamilie fand früh zum Theater wie zur KPD. In der NS-Zeit emigrierte sie nach Mexiko. 1947 war es klar, in welchem Teil Deutschlands sie ihre Heimat suchen würde. Steffi Spira wurde zu einer prominenten Figur des DDR-Theaters. Innerlich aber haderte sie mit der Realität ihres Staates. Am 4.11.1989 gehörte sie zu den Initiatoren der Massendemonstration auf dem Ost-Berliner Alexanderplatz, wo sie unter rauschendem Beifall den Rücktritt der SED-Führung forderte.